Fachlich Wissenswertes

Hier finden Sie interessante Informationen zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie!
Wir freuen uns auch, wenn Sie uns Interessantes zusenden würden.

 

Vorerst ein Anfang – eine Auswahl an Buchempfehlungen:

Das Buch „Der Marshmallow-Test“ von Walter Mischel zeigt, obwohl das Konzept der Mentalisierung nicht vorkommt, wie entscheidend das Vorhandensein einer Theory of Mind mit drei bis fünf Jahren für die weitere emotionale und soziale Entwicklung bis ins Erwachsenenalter hinein von größter Bedeutung ist.

Ähnlich erleuchtend ist das Buch von Joachim Bauer, das die Bedingungen für die Entwicklung der Fähigkeit zur „Selbststeuerung“ anschaulich und beeindruckend darstellt.

Die aktuelle Diskussion um die Veränderung der Psychotherapieausbildung betrifft insbesondere die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie, die sich gegenwärtig auf einem hoch differenzierten, praxisorientierten Niveau befindet. Die Beiträge des vorliegenden Heftes machen den unverzichtbaren Wert der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie deutlich und bieten Standards für eine den Patienten angemessene Therapie.

Ausgehend von der gegenwärtigen Diskussion zum Berufsbild der Psychologischen PsychotherapeutInnen wird der Unterschied zwischen Psychotherapie und Wissenschaft herausgearbeitet. Dabei wird eine Wissenschaftsdiskussion unvermeidlich, in der der dominierende Stellenwert der RCT-Forschung hinterfragt wird. Die Notwendigkeit der Öffnung für andere Forschungsparadigmen und Forschungsmethoden wird aufgezeigt (wie Feldstudien, qualitative Forschung, Hermeneutik). Das führt dazu, dass der bestmögliche Ort der Psychotherapie-Ausbildung nicht in der Universitätspsychologie zu finden ist, sondern dort, wo Psychotherapie gemacht wird und es LehrerInnen (DozentInnen und SupervisorInnen) gibt, die erfahrene PsychotherapeutInnen sind.

Dieses Buch warnt davor, wie schnell Psychotherapie ruiniert werden kann, es zeigt auch wie ihre Zukunft gerettet wird. Rainer Sachse und Mitarbeiter sehen die Wissenschaft im Dienst der Psychotherapie, nicht als ihren Herrn und Eigentümer.

In diesem Buch steckt viel Spannendes und Erhellendes, viel Kontroverses und zum Widerspruch Reizendes. Wenn es dazu beitragen kann, die Zukunft der Psychotherapie in Deutschland zum Wohle der PatientInnen, die Psychotherapie brauchen, besser zu machen oder eine Verschlechterung zu verhindern, dann hat es sich gelohnt.

Band 4 gibt einen umfassenden Überblick über die Verhaltenstherapie mit Kindern Jugendlichen und ihren Familien. Es vermittelt praxisbezogene Handlungsanleitungen und bereitet auf die staatliche Prüfung vor.

In allen Bänden der Lehrbuchreihe wurde neben einer guten Strukturierung, auch anhand von „Merke-Sätzen“ insbesondere auf die „Umsetzung in die klinische Praxis“ geachtet. Hierzu gibt es neben Fallbeispielen auch Antworten zu häufigen Fragen von Ausbildungsteilnehmern und Teilnehmerinnen sowie Beispiele möglicher Prüfungsfragen. Sie sind damit neben der Vorbereitung auf die staatliche Prüfung auch zum schnellen „Nachschlagen“ bei der Therapieplanung ideal.

Band 5 gibt einen gut verständlichen und umfassenden Überblick über die aktuellen Entwicklungen in Theorie und klinischer Praxis der analytischen Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie.
Der Band dient der Vorbereitung für die Prüfung im vertieften Verfahren.

In der hier dargestellten Evaluationsstudie wurde die Wirksamkeit der Strategischen Jugendlichentherapie (SJT) anhand jugendlicher PatientInnen mit multiplen Diagnosen unter klinisch repräsentativen Bedingungen überprüft. Vor dem Hintergrund des naturalistischen Studiendesigns ist in Anbetracht der Ergebnisse dabei davon auszugehen, dass das Behandlungskonzept der SJT als praktisch hoch relevant einzuschätzen ist.

Die ersten drei Kapitel markieren den theoretischen Bezugsrahmen unter einer entwicklungspsychologischen, psychotherapeutischen und gesundheitspädagogischen Perspektive. Das vierte Kapitel beschreibt die Methodik und das fünfte Kapitel stellt die Ergebnisse der Evaluationsstudie zur Diskussion.

Alfred Walter: Zwischen Skylla und Charybdis. Psychoanalytische Anmerkungen zur innerpsychischen und externalisierenden Selbstregulation

 

Zusammenfassung

Psychoanalytische Theoriebildung und Therapie fokussieren die innerpsychischen Verarbeitungsweisen sozialer Erfahrungen, die zu psychischer Strukturbildung und Strukturaufrechterhaltung führen und der psychischen Selbstregulation dienen, verbunden mit der homöostatischen Tendenz der Psyche, ein einmal erreichtes innerseelisches Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Die Entwicklung sowie die Ausdifferenzierung der inneren Bedürfnisse und Motivationen und deren innere Umgestaltungen verdanken sich konkreten Beziehungserfahrungen, die jeweils spezifisch innerpsychisch und externalisierend in Auseinandersetzung mit der jeweiligen Umwelt gestaltet werden. Psychoanalytische Therapie stellt einen psychischen Inszenierungsraum zur Verfügung, in dem diese Regulationsdynamiken bearbeitet werden können und der Therapeut als hilfreiches neues Regulationsobjekt erlebt werden kann.