Informatives für Eltern

Aktuell: Petition für längere bezahlte Erziehungszeit. Wir bitten Sie um Unterzeichnung.

Wenn Sie diese Seite lesen, sind Sie vermutlich als Eltern besorgt und überlegen, ob eine Psychotherapie hilfreich oder gar notwendig für Ihr Kind ist.

 

Diese Frage können Sie am besten mit einer Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutIn unseres Verbands besprechen (siehe TherapeutInnenliste).
Wichtig ist, dass Sie

 

a) Einerseits versuchen, sich in das Kind hineinzuversetzen, wie es ihm geht. Auch wenn es uneinsichtig und abweisend reagiert. Es versucht mit allen Mitteln, sein Problem zu verkraften und ist dann manchmal schroff oder nicht ansprechbar. Das wären wir auch, wenn es uns total schlecht geht. Also versuchen wir, es nicht zu bedrängen. Anderseits aber auch nicht aufgeben, sondern unaufdringlich immer wieder Gesprächsbereitschaft zu signalisieren. Verfügbar bleiben, nachfragen. Und bei einem Nein dieses respektieren und ausreichend Abstand halten.

 

b) Andererseits versuchen, sich keine Schuldgefühle zu machen – etwa zu denken, Sie hätten etwas falsch gemacht. Wir können als Eltern nie alles richtig machen. Das ist auch nicht nötig. Wir müssen keine guten Eltern sein, wir müssen nur ausreichende Eltern sein. Wir teilen uns die Dinge mit den Kindern – die Zeit, die Energie, die Freude und auch das Leid.

 

c) Für Ihr Kind professionelle Hilfe holen, wenn Sie sich überfordert fühlen. Sie dürfen sich nicht auslaugen lassen, sondern Sie brauchen Ihre Kraft – für sich und als Eltern. Sie können zusätzlich zu einer Erziehungsberatung oder einer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie unterstützend wirken – aber nur, wenn Sie sich bei Kräften halten.

 

d) Ja es ist sogar so, dass eine Kindertherapie oder Jugendlichentherapie ohne Ihre Mitwirkung gar nicht funktionieren kann. Die in diesem Moment eingebrachte Zeit und Energie ist das Lohnendste für Sie und für Ihr Kind. Gehen Sie also regelmäßig zu den Angehörigenterminen.

 

e) Väter meinen, sie seien hier nicht gefragt. Das ist einer der größten und folgenschwersten Irrtümer. Gerade der Vater wird während einer Psychotherapie besonders gebraucht. Seine Gegenwart und Aktivität mit dem Kind oder Jugendlichen ist eine Grundvoraussetzung für die Heilung einer psychischen Erkrankung des Kindes.

 

f) Väter haben aber noch eine andere sehr wichtige Aufgabe: Sie müssen dafür sorgen, dass die Mutter ihres Kindes, also ihre Frau, zu Kräften kommt, wieder Luft hat, um für sich zu sorgen, an sich zu denken. Am meisten Kraft gibt ihr die Liebe ihres Mannes. Durch diese kommt wieder Glück in die Familie und je mehr glücklichere Momente die Mutter erleben kann, umso reicher sie durch das Geliebtwerden ist, umso mehr Reichtum kann sie an ihr Kind weiter geben. Und sie wird dadurch sogar so reich, dass sie die Liebe ihres Mannes, dem Vater ihres Kindes, erwidern kann. Und das ist auch für den Vater sehr schön.